Freitag, Oktober 06, 2006

Edmund Stoiber und die CSU im Tief

Joachim Doppel, Vorsitzender der Frankenwald-CSU fordert: "Edmund Stoiber soll aufhören."

Nachdem die CSU am vergangenen Mittwoch in einer Umfrage im Auftrag des Magazins Zeitspiegel (Bayerischen Rundfunk) in der Wählergunst unter die 50-Prozent-Marke gerutscht ist, fängt die CSU-Basis an zu murren.
Die Meinungserhebung von Infratest-dimap brachte der CSU bei der "Sonntagsfrage" (Landtagswahl) nur vergleichsweise schlappe 49% (-4) ein, während die SPD um zwei auf 24% zulegen konnte. Grüne (±0) und FDP (+1) verändern sich kaum. Die "Sonntagsfrage" zur Bundestagswahl sieht die CSU bei 48% (-1), die SPD bei 26% (±0), FDP (11%) und Grüne (9%) können leicht zulegen.
Gegen eine erneute Kandidatur von Edmund Stoiber als Ministerpräsident spricht sich mit 57% (-4) immer noch eine deutliche Mehrheit aus. In vielen Politik­feldern büßt die CSU gegenüber der SPD an Wählergunst ein.

Doppel, Vorsitzender des CSU-Kreisverbands Kronach, hat die negative Entwicklung schon im letztem Jahr prophezeit. Joachim Doppel zur Neuen Presse Coburg: "Ich habe leider Recht behalten." CSU-Kreisverbandsvorsitzender Doppel weiter: "Man kann, wenn Rot-Grün regiert, Steuererhöhungen nicht als Machwerk des Teufels und des Sozialismus' kritisieren, um dann die Mehrwertsteuer um drei Prozent anzuheben. Das versteht niemand."
Joachim Doppel sieht weitere hausgemachte bayerische Probleme: der Sparkurs, der sich gegen Städte, Gemeinden und Vereine richte, die Bürokratie, die siehe Kindergartenrecht immer schlimmer werde, anstatt zurückgedrängt zu werden, die Bildungs- und Schulpolitik ("Hauptschulen sind ohne Zukunft!"), die Bevorzugung von Südbayern gegenber dem fränkischen Grenzland im Norden.
Doppel fordert eine personelle und inhaltliche Erneuerung der CSU, sonst drohe die Gefahr, dass sich die bayerische Regierungspartei CSU nach der Landtagswahl 2008 einen Koalitionspartner suchen müsse. "Eine Horrorvision, die aber greifbar nahe ist."

Für Freie Wähler ist es sicher keine Horrorvision, wenn die CSU in Bayern nicht mehr alleine regiert, egal ob mit oder ohne Edmund Stoiber.

Der Filz könnte um eine Nuance geringer werden!

Mit der Landrätin von Fürth, Dr. Gabriele Pauli gibt es übrigens eine weitere Stoiber-Kritikerin.

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