Samstag, Oktober 21, 2006

FDP gewinnt Wähler von CDU und CSU

"Emnid/Forsa: Der Union laufen die bürgerlichen Wähler davon" titelt die WirtschaftsWoche in ihrer neuesten Ausgabe.

Gleich zwei Meinungsforschungsinstitute sehen einen dramatischen Rückgang (38% !) des Wähler­potentials von CDU und CSU gegenüber der Bundestagswahl vor etwa einem Jahr. Emnid-Chef Klaus Peter Schöppner: "Selten verbreitete ein Start größeren Optimismus. Selten wurde aber auch eine Politik­euphorie schneller enttäuscht."
Gerade wenn es um die angebliche Kernkompetenz Wirtschaftspolitik geht ist die Enttäuschung besonders groß. So üben vor allem Unternehmer und Selbständige inhaltliche Kritik. Profiteur ist hauptsächlich die FDP.
Laut Forsa-Chef Manfred Güllner sind die Abwanderer zur FDPin überdurchschnittlichem Maße Westdeutsche, Männer, im mittleren Alter zwischen 30 und 59, Wähler mit Abitur oder Hochschulstudium, Bezieher höherer Einkommen, Angehörige der Oberschicht oder der oberen Mittelschicht, Großstädter sowie Erwerbstätige und hier vor allem Leitende Angestellte und Selbstständige“.

Dazu paßt auch der langfristige Trend der Mitglieder­entwicklung: Rund 25% Schwund von 1990 bis 2006. Zum Stichtag 01.Oktober 2006 hatte die CDU mit ihren nur noch 561.070 Parteibuch­inhabern die SPD nahezu eingeholt, denn die SPD verlor im gleichen Zeitraum sage und schreibe 40% (01.10.2006: 567.925) ihrer Genossen.


Nachtrag: Im CDU-Vorstand ist am 23.10. zum Krach gekommen. Kultur-Staatsminister Bernd Neumann hat einzelne Ministerpräsidenten für das Umfragetief verantwortlich gemacht.

EDIT: Der Trend weg von CDU / CSU hin zur FDP lief bis zur Bundestagswahl 2009.

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