Mittwoch, Januar 19, 2011

Zukunftsrat Bayern : Gutachten geleakt

Bayern schafft sich ab.

Die Bayerische Staatsregierung will zwar das Gutachten ihres Zukunftsrates nicht veröffentlichen - sogar den Landtagsabgeordneten der Opposition, sowie dem Landtags-Vizepräsident Peter Meyer (FW) wird es vorenthalten. Aber dem <Circus Politicus /> wurde eine PDF-Datei mit dem geheimen Inhalt der Studie zugespielt.

Selbstverständlich kann das 160.000 Euro teure, vom Zukunftsrat ersonnene Gutachten (99 Seiten, ca. 2,6 MB, Original-Version vom Dezember 2010) über die Fortentwicklung von Bayern hier heruntergeladen werden. Die letzte Seite enthält die Liste der Zukunftsrat-Mitglieder!

Die Inhalte bergen eine Menge Zündstoff. Empfehlen die Mitglieder des Zukunftsrates doch die bayerischen Randgebiete abzuhängen und nur noch wenige Metropolen zu fördern. Diese Randgebiete sollen sich gar an Sachsen oder Österreich orientieren.

Trotz der offiziellen Linie alle bayerischen Regionen gleich zu fördern, wurden bislang schon einige Regionen wie Hochfranken vernachlässigt. In der Studie liest man vor dem Hintergrund einer fortschreitenden Globalisierung nur noch von "annähernd gleichwertigen Lebensbedingungen". Greift Ministerpräsident Seehofer diese Steilvorlage auf gehen die Lichter z.B. in Ostoberfranken bald aus. Der in Tracht gewandete niederbayerische Hochzeitslader dient zur Bespaßung des hochsubventionierten Münchners. Für die Zukunft bedeutet das Laptops in den Metropolen und Lederhosen im ländlichen Raum!

Die Proteste in den betroffenen Regionen Oberfranken, Oberpfalz und Niederbayern sind nur zu verständlich. Die Kommunalverbände in Bayern laufen Sturm, Gemeindetagspräsident Uwe Brandl (CSU) will sein Parteibuch zurückgeben, sollten die Vorschläge der Studie vom Freistaat Bayern umgesetzt werden.

Ministerpräsident Horst Seehofer ist aufgerufen sich vom Gutachten, sowie dem Zukunftsrat selbst zu distanzieren!


Update vom 24.01.2011: Mittlerweile wurde das Gutachten von der Staatsregierung doch zur Veröffentlichung freigegeben.

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