Montag, August 22, 2011

OB Franz Stumpf, Forchheim wg. Steuerhinterziehung vor Gericht

Oberbürgermeister Franz Stumpf (CSU/WUO), muss sich in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Sportvereins VfB 1861 Forchheim ab 20. Oktober 2011 vor dem Landgericht Nürnberg wegen Steuerhinterziehung und des Vorenthaltens und Veruntreuung von Arbeitsentgelt (Hinterziehung von Sozialabgaben) verantworten.


Zusammen mit Stumpf sitzen der ehemalige Abteilungsleiter Handball des VfB Forchheim, Stadtrat Heinz Endres (FBF) und der Sportmanager Andreas Michallek wegen der selben Delikte auf der Anklagebank.
Bei Endres lautet die Anklage zusätzlich auf Betrug.

Bereits im Juli 2009 hatte die Staatsanwaltschaft Anklage gegen Stumpf, Endres und Michallek erhoben. Nun endlich hat die Wirtschaftsstrafkammer die Prozesstermine festgelegt und damit das sportliche Trio von Angeschuldigten zu Angeklagten befördert.

Mit einem Urteil ist nicht vor dem 10. Januar 2012 zu rechnen, da die Justiz von einer aufwändigen Hauptverhandlung ausgeht: Es sind bislang 15 Verhandlungstage unter Vorsitz von Bernhard Germaschewsky angesetzt, die Anklageschrift umfasst 173 Seiten. Die Staatsanwaltschaft bietet über 60 Zeugen für diesen Prozess auf, insgesamt sind es deren 78.
Das Strafmaß im Falle einer Verurteilung sieht bis zu fünf Jahre Haft vor.


Auslöser der Anschuldigungen ist die Gründung einer Marketing-Gesellschaft im Jahr 2000 durch den VfB - vertreten durch dessen Vorsitzenden, den Oberbürgermeister Franz Stumpf - und den Abteilungsleiter Handball des Vereins, Heinz Endres. Diese Gesellschaft sollte alle Sponsoren- und Marketingaktivitäten für die Akteure und Mannschaften des Vereins abwickeln. Spieler und Trainer des VfB wurden scheinbar von der Marketing-Gesellschaft bezahlt.
In Wirklichkeit jedoch wurden die meisten der Handballer durch den längst verurteilten ehemaligen Chef und Gründer der Siemens freundlichen Pseudo-Gewerkschaft AUB, Wilhelm Schelsky entlohnt, wie ein Briefwechsel zwischen Stumpf und Schelsky beweisen könnte.
Somit entpuppt sich dieses Verfahren als ein Ableger eines der größten Wirtschaftsskandale der Bundesrepublik Deutschland.

Im Falle einer Verurteilung durch die Wirtschaftsstrafkammer droht dem Inhaber der Franz Puff oHG in Forchheim und Vorsitzenden der Bayerischen Krankenhausgesellschaft, Oberbürgermeister Franz Stumpf überdies ein Disziplinarverfahren.

Nach Abschluß dieses Gerichtsverfahrens wird sich außerdem entscheiden was aus der Forderung der Sozialkassen gegen den VfB in Höhe von ca. 430.000 Euro wird. Der Verein versucht sich seinerseits vor Gericht dagegen zu wehren. Falls der VfB Forchheim die Sozialabgaben nachzahlen muss, bleibt die Frage ob Stumpf vom eigenen Verein dafür in Regress genommen wird, um die Insolvenz des VfB zu verhindern.

Die Frage ist also, ob es zum Schluß mit Stumpf, Endres, Michallek und dem VfB Forchheim nicht nur ein gerupftes Huhn gibt, oder ob am Ende jener Abteilungsleiter auf der Zeche sitzen bleibt, welcher Wilhelm Schelsky samt dessen AUB als Sponsor beim VfB angeschleppt hat und der Bürgermeister ist fein raus? Denn nur einer ist zusätzlich wegen Betrug angeklagt: FBF - Stadtrat Heinz Endres.

Stay tuned!

Update: Der Prozessbeginn vor der Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Nürnberg-Fürth gegen den Vorsitzenden des VfB Forchheim, Oberbürgermeister Franz Stumpf (CSU/WUO), sowie den beiden ehem. Abteilungsleiter Handball des VfB, FBF - Stadtrat Heinrich gen. Heinz Endres und Andreas Michallek in einem Bericht von TV Oberfranken.

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